Bereits zwei Jahre später wurde von einigen Familien an Stadtpfarrer Heinrich Fichlt der Wunsch herangetragen, im Haken einen Gottesdienst zu halten. Im Juni 1968 zelebrierte dann Pfarrer Fichtl im jetzigen Garagenhof an der Benzenauerstrasse die erste Feldmesse. In der Folgezeit erging über Presse und Lautsprecherwagen die Einladung an die Bevölkerung zu der gemeinsamen Gottesdienstfeier, die abwechselnd als Vorabendmesse im Haken und am Leinauer Hang stattfand. Der Altar wurde jeweils mit einem Auto transportiert.
Durch Vermittlung von Oberbürgermeister Wiebel konnte ab 8. Februar 1969 in der Pausenhalle der Konradinschule samstags die Hl. Messe gefeiert werden. Als Zeichen der Verbundenheit gestaltete der Kirchenchor von St. Ulrich den ersten Gottesdienst in diesem Raum. Der Wunsch nach einer selbständigen Pfarrei mit eigenem Kirchenzentrum war bei der Bevölkerung bereist erwacht und verdichtete sich immer mehr.
Auf Initiative von Herrn Pfarrer Fichtl, später Herrn Pfarrer Maier und Kaplan Heribert Lidl, führte die Bischöfliche Finanzkammer Grundstücksverhandlungen mit der Stadt Kaufbeuren, der Fa. Dobler und Frau Reichert. Vier Jahre später konnten die Verhandlungen endgültig abgeschlossen werden. Im Oktober 1969 konstituierte sich der erste "Pfarrverein", der Vorgänger des jetzigen Kirchenbauvereins, mit dem Ziel ein Kirchenzentrum zu errichten. Die ursprüngliche Absicht, gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde eine ökumenische Begegnungsstätte zu bauen, scheiterte.
Herr Pfarrer Maier, Pfarrgemeinderat, Bauausschuss und Kirchenverwaltung von St. Ulrich bemühten sich seit 1969 intensiv um die neuzugründende Pfarrgemeinde. Sie wollten die Tochterpfarrei schließlich einmal mit Kirche, Kirchenzentrum und Kindergarten als Mitgift entlassen können. Am 01. September 1973 wurde Benefiziat Günther Weber von St. Martin Kaufbeuren zum Kurat der neuen Pfarrei berufen. Ihm oblag es von nun an die Gemeinde im christlichen Geiste zu sammeln, zusammenzuführen und das bereits in der Vorplanung befindliche Kirchenzentrum verwirklichen zu helfen.
Allmählich nahm dann das Projekt konkrete Formen an:
6. August 1973 Das von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung St. Ulrich erarbeitete Raumprogramm wird bei der Bischöflichen Finanzkammer in Augsburg eingereicht.
22. November 1973 Der Bau- und Finanzausschuss der Diözese beschließt , das Raumprogramm zu einem auf fünf Architekten beschränkten Wettbewerb auszuschreiben.
8. Februar 1974 Beim Diözesanbauamt in Augsburg wird die Ausschreibung mit den Herren Müller, Zech, Kunstmann und Gerum und mit Vertretern der Pfarrgemeinde erarbeitet.
28. Mai 1974 Ein Preisgericht trifft sich im Pfarrzentrum St. Martin., Nach eingehender Diskussion entscheidet es sich für den Plan der Architekten Brockel und Müller, Augsburg.
19. Juni 1974 Der Bau- und Finanzausschuss der Diözese beschließt, den vom Preisgericht empfohlenen Bau anzunehmen.
3. Juli 1974 Im Diözesanbauamt findet eine Besprechung zur Planung des Kindergartens statt. Bereits aufgetretene Änderungswünsche zum Kirchenzentrum werden laut.
24. September 1974 Die Architekten kommen nach Kaufbeuren und die Änderungsanträge werden formuliert und eingeplant.
1. Mai 1975 Durch Dektret des Bischofs von Augsburg werden die Wohngebiete "Im Haken" und "Am Leinauer Hang" selbständige Kuratie im eigenem Pfarrgemeinderat und eigender Kirchenverwaltung. Auf Vorschlag von Pater Schmidkonz wählt sich die Kirchengemeinde auf einer Pfarrversammlung den Namen "St. Peter und Paul". Die Anwesenden lassen sich von dem Gedanken leiten, dass die Polarität der beiden Apostel für den heutigen Menschen wesentlichen Aussagegehalt habe.
1. September 1975 Der Kindergarten wird eingeweiht.
November 1975 Die Notkirche wird neben dem Kindergarten errichtet.
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