Bruder Jesaja Sienz OSB aus Tansania berichtete im Haus Sankt Martin in Kaufbeuren über die Entwicklung des St. Benedict Hospitals in Ndanda im Süden von Tanzania. Stadtpfarrer Bernhard Waltner, der Bruder Jesaja aus gemeinsamer Schulzeit kennt, begrüßte die 60 Teilnehmer im Saal. Zuvor traf Bruder Jesaja Jugendliche aus der Pfarreiengemeinschaft Kaufbeuren, die durch die Sternsingeraktion das Hospital mit Spendengeldern förderten.

Bruder Jesaja gehört zum Orden der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, Ordenseintritt 2011, und wurde 2013 nach Tanzania ausgesandt. Bei seinem dortigen Beginn war Bruder Jesaja der einzige voll ausgebildete Arzt, heute arbeiten mehr als 50 Ärzte in den verschiedenen Fachbereichen. Bruder Jesaja verwirklicht seine Vision, als Mönch und Arzt seiner Berufung nachzugehen. Begleitet wurde er an dem Abend von Samuel, einem Arzt aus Tanzania, der zur Zeit am Klinikum in Buchloe die Ausbildung zum Facharzt absolviert.

Mit eindrucksvollen Bildern stellte Chefarzt Bruder Jesaja das St. Benedict Hospital vor. Im Jahr 1888 kamen Missionare aus St. Ottilien erstmals nach Ndanda und 1906 wurde das Hospital gegründet in einer Gegend, in der die Menschen bis heute in selbstgebauten Lehmhütten leben. Der Anspruch des Hospitals ist ein sehr hoher und lautet: optimale medizinische Versorgung für Alle, nach dem Auftrag Jesu „heilt Kranke“ (Mt 10,8). Übers Jahr werden mehr als 85.000 Patienten behandelt, davon haben 40% der Patienten einen Versicherungsschutz. Manche reisen von mehreren Hunderten bis über Tausend Kilometer hierhin an, da es in einem Umkreis von 500 Kilometer keine vergleichbare Klinik gibt. Die Klinik beherbergt ein Vielzahl von Fachbereichen. Die jüngste Einrichtung ist eine Intensivstation für Erwachsenen- und Babydialyse. Eine Chemotherapiestation wird in zwei bis drei Monaten fertiggestellt werden. Das alles ist nur möglich durch Spenden wie z.B. der Sternsingeraktion.

Für die Behandlung nötiger Sauerstoff sowie der Strom werden vor Ort produziert. Denn beim staatlich gelieferten Strom kommt es immer wieder zu Ausfällen und Schwankungen. Im Süden Tanzanias entwickelte sich das St. Benedict Ndanda Hospital seit über einhundert Jahren mit einer Vielzahl von medizinischen Fachbereichen. Dabei zählte Bruder Jesaja einige Stationen auf, die nach jahrzehntelangem Betrieb zur Renovierung anstanden. In diesem Jahr wird der OP Bereich renoviert und die Planung für das Mutter – Kind – Zentrum wurde abgeschlossen.

Nach seinem Vortrag entstand ein ausgiebiges Gespräch unter den Zuhörern mit Bruder Jesaja, seinem Begleiter Arzt Samuel und Dr. Gatz aus Landsberg, der im St. Benedict Hospital in Ndanda / Tanzania in längeren Aufenthalten als Arzt praktizierte.