Erfahrungen teilen – Schätze teilen
Wenn 200 Gemeindepfarrer aus der ganzen Welt zusammenkommen, spürt man schnell, welch reicher Erfahrungsschatz im Raum ist. Dies haben wir bei der Weltsynode in Sacrofano bei Rom erlebt. Im Auftrag der deutschen Bischofskonferenz war ich als Vertreter aus Deutschland bei dem internationalen Pfarrertreffen. Unserem Papst Franziskus war es wichtig, direkt von der Basis Erfahrungen zu hören und einen Austausch zu ermöglichen.
„Wie sieht das synodale Gesicht der Kirche aus?“ – Dies war eine der Fragen, zu der wir unsere Erfahrungen zusammengetragen haben. Der Stil der Kommunikation war durch ein aufmerksames „aufeinander hören“ geprägt. Nach jedem „hearing“ (Hörrunde) in der Kleingruppe ging es zunächst in die Stille, danach ein weiteres „hearing“ und so schlussendlich ins Plenum.
Internationalität und Freude
Als Kirche sind wir eine Weltfamilie. Für mich war es sehr bereichernd, Kollegen aus der ganzen Welt zu treffen und von ihnen zu hören. Wir haben in veschiedenen Arbeitsformen gearbeitet, Großgruppe, Kleingruppen, Tischgruppen, … In meiner Kleingruppe (siehe Bild oben) waren Peter (Ireland), Paul, (USA), Moses (Lesotho), Raymond (Canada), Szymon (Kasachstan), James (Ireland), Ellery (Philippin), David (Malaysia). Viele neue Kontakte konnte ich knüpfen, viele neue Ideen und Inspirationen mitnehmen, viele Themen, Fragen und Anliegen aus der Basis mit Kollegen besprechen. Dabei wurde auf der einen Seite deutlich, wie ähnlich Anliegen in den Ortskirchen sind und auf der anderen Seite, wie unterschiedlich kulturelle und politische Prägungen das Leben beeinflussen. Insgesamt war bei dem Treffen eine große Freude spürbar. Bei allen Fragen und Problemen war eine Freude zu spüren, die aus der Tiefe kommt.
Sendung
Jede/r einzelne hat eine Sendung. Diesen Gedanken hat Papst Franziskus am letzten Tag sehr unterstrichen. Er betonte, wie wichtig es ist, dass die Kirche offen für alle ist. „Die Kirche muss offen sein für alle, für alle, auch für die, deren Beziehung zerbrochen ist, auch für Homosexuelle, für alle.“ Er warb zudem für mehr Teamgeist und Mitbeteiligung in der Kirche.
Vieles geht weiter. Mein Kopf ist voller Eindrücke und Inspirationen. Auch die Begegnung mit Papst Franziskus war sehr bewegend. Im Gespräch mit ihm sagte er zu mir abschließend: „Eine Bitte habe ich an Dich. Bete für mich.“ Im Nachklang zu dieser Synode heisst es für mich, verschiedene Gespräche zu führen mit Verantwortungsträgern im Bistum und in der Bischofskonferenz, damit das Anliegen einer synodalen Kirche auch bei uns noch mehr Gestalt gewinnen kann. Ich danke allen, die mich in diesen Tagen in Rom in Gedanken und im Gebet begleitet haben. Ich danke auch allen, die sich bei den Umfragen im Bistum zur Weltsynode beteiligt und ihre Anliegen formuliert haben. Ich konnte dies gut einbringen. Wir dürfen unseren Weg als Christen gehen in einer Zuversicht, die im Evangelium ihre Wurzeln hat. Bleiben wir als Christen „miteinander auf dem Weg“ (griech. synodal)
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