Geschichte der Pfarrei St. Peter und Paul

Die Anfänge des kirchlichen Lebens auf dem Gebiet der heutigen Pfarrei St. Peter und Paul reichen weiter in die Geschichte zurück als viele vielleicht vermuten würden. Denn im heutigen Pfarrgebiet von St. Peter und Paul gab es schon im Mittelalter die Pfarrei St. Michael zu Tabratshofen. Nach der Zerstörung des Ortes im 14. Jahrhundert war die Kirche bis Ende des 18. Jahrhundert als Wallfahrtsort teilweise von Einsiedlern betreut. Nach der Auflösung der Pfarrei St. Michael im Jahr 1813 wartete das Gebiet von Tabratshofen auf die Geschichte der Pfarrei St. Peter und Paul

1962 beschließt der Kaufbeurer Stadtrat, das Gebiet „Im Haken“ zur Bebauung freizugeben. Der neue Stadtteil wächst rasch und wird seitdem, ebenso wie das neue Wohngebiet „Am Leinauer Hang“, von der Pfarrei St. Ulrich betreut. Nach der ersten Feldmesse im neuen Stadtteil im Juni 1968 werden ab Februar 1969 in der Konradinschule regelmäßig am Samstagnachmittag um 17.00 Uhr Gottesdienste gefeiert – die erste Vorabendmesse in Kaufbeuren. Dafür wird auch die erste Ministranten-Gruppe in Kaufbeuren gegründet. Im Oktober 1969 gründet sich der Pfarrverein St. Michael, mit dem Ziel, eine Kirche, ein Gemeindezentrum und einen Kindergarten zu errichten. Dabei wird in ersten Überlegungen ein ökumenisches Bauvorhaben erwogen. Im Oktober 1974 wird das evangelische Jakob-Brucker-Haus in der Markgrafenstraße eingeweiht. Dort finden in brüderlicher Zusammenarbeit gemeinsame Veranstaltungen statt und der ökumenische Seniorenkreis entsteht. Auch ein Familienkreis gründet sich. Die Kaufbeurer Kolpingsfamilie baut den künftigen Bauplatz der Kirche zu einem Spielplatz aus und errichtet ein 5 m hohes Balkenkreuz.

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Im November 1974 schlägt Pater Schmidkonz vor, für die Pfarrei den Namen St. Peter und Paul zu wählen, da die Polarität der beiden Apostel für den heutigen Menschen wesentlichen Aussagegehalt habe. Auch der Ökumene-Gedanke spiele dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Die Gemeinde stimmt dem Namensvorschlag nach längerem Überlegen zu. Im Frühjahr 1975 wird die Pfarrei per Dekret des Bischofs von Augsburg selbständig. Der erste Pfarrgemeinderat wird gewählt, im Juli 1975 die erste Kirchenverwaltung.

Am 1. September 1975 wird der Kindergarten St. Peter und Paul feierlich eröffnet und im November 1975 neben dem Kindergarten für ca. 66.000 DM eine Notkirche errichtet.Gottesdienste finden am Dienstag 16.30 Uhr, Mittwoch 19.00 Uhr, Donnerstag 17.00 Uhr, Samstag 17.00 Uhr (Vorabendmesse), Sonntag 8.00 Uhr und 10.00 Uhr statt.

Im Februar 1976 findet der erste Pfarrfaschingsball (in der Konradinschule) statt. Die Kleinsten erleben zum ersten Mal Fasching im Kindergarten. 126 Gemeindemitglieder gründen im März 1976 den Kirchenbauverein, der Geldmittel für die Eigenbeteiligung von ca. 300.000 DM des geplanten Kirchenneubaus sammelt. Die erste Fronleichnamsprozession im Juni 1976 führt vom Leinauer Hang zur Notkirche.

Beim Festgottesdienst zum Patrozinium am 26. Juni 1977 gibt Kurat Günther Weber mit dem „ersten Spatenstich“ das Startzeichen für den Baubeginn der neuen Kirche.

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Am 6. November 1977 findet die Grundsteinlegung für unsere neue Kirche statt. Kirche sowie Pfarrzentrum (und auch der bereits errichtete Kindergarten) werden von den Architekten Brockel und Müller entworfen und 1978 errichtet. Der Augsburger Professor Georg Bernhard (*1929) wird mit der künstlerischen Gestaltung des Kirchenraumes beauftragt.

Beim Richtfest am 25.11.1977 ist die achteckige Gestaltung des zeltartigen Kirchenraum bereits erkennbar. Im April 1978 wird das neue Pfarrhaus fertiggestellt – Kurat Weber und das Pfarrbüro haben nun ein Zuhause. Auch ein Kirchenchor unter der Leitung von Herrn Riedelbeck gründet sich in der neuen Pfarrei.

Im Juni 1978 werden sowohl ein Druck des „Versöhnungskreuzweges“ (von HAP Grießhaber) als auch die ehemalige Orgel des Marktoberdorfer Gymnasiums für die neue Kirche gespendet. Zum Patrozinium 1978 findet die erste heilige Messe im Rohbau der Kirche statt. Nach Beschluss der Diözese wird der Stadtteil Moosmangwiese der neuen Pfarrei „zugeschlagen“.

Am 21. Oktober 1978 weiht Bischof Josef Stimpfle die Kirche St. Peter und Paul feierlich ein. Dieses Fest wird von einer Festwoche mit einem Tag der offenen Türe im Pfarrzentrum und Kindergarten, einem ökumenischen Gottesdienst und einem Tanz- und Weihfest umrahmt.
Im Nachgang wird die Notkirche abgebaut.

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Zum Patrozinium 1979 wird die Pfarrei St. Peter und Paul zur Stadtpfarrei erhoben.
1979 wird von mehreren Pfarreimitgliedern das Bild „Bergpredigt“ von Peter Krusche, einem Kaufbeurer Künstler, gestiftet und erst in der Turmkapelle, später im Kirchenraum aufgehängt.
1982 gründet sich ein Zweigverein des Deutschen Katholischen Frauenbundes.
Im Juni 1982 schließt das 1978 eröffnete „Bierstüble“ im Pfarrzentrum wegen Gästemangel vorübergehend; eine Neuverpachtung und ein neuer Name „Zwitscherkeller“ soll es wiederbeleben (1986 wird daraus das Peter-und-Paul-Stüble). Seitdem können die Räume des Pfarrzentrums auch für (private) Einzelveranstaltungen gemietet werden.

Zum Ende des Jahres 1982 wird Pfarrer Günter Weber nach Oettingen versetzt; Pfarrer Eduard Bayrhof wird im Februar 1983 installiert.

Im Juni 1983 werden unsere vier Glocken geweiht, im Turm montiert und rufen ab jetzt regelmäßig zum Gottesdienst.
Der Pfarrbrief, der in den Anfangstagen Gemeinde-Information hieß, wird 1984 von Baustelle in Miteinander umbenannt.
Im November wird die gestiftet Madonnenstatue in der Turmkapelle aufgestellt.

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